Ypern - ein deutsch-englsiches Projekt zur Friedenserziehung
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Tipps und Tricks, Hinweise

 

Sicherheit
Selbst wenn Schülerinnen und Schüler den Ernst der Lage kaum einzusehen vermögen, muss man als Lehrkraft sowohl unbedingt auf Gefahren beim Auffinden von Munition und Munitionsresten hinweisen wie auch ständig darauf achten, dass da niemand Unsinn macht. Es werden noch heute, nach über 80 Jahren, regelmäßig Überreste in den Äckern gefunden - Hülsen, Gewehre, Splitter, Blindgänger. Ich kann aus eigenem Erleben berichten, dass mein Sohn beim Friedhof Langemark, nachdem er sich aus der Lage der noch vorhandenen Bunkerreste die möglichen Angriffrichtungen rekonstruiert hatte und auf den entsprechenden Acker gegangen war, dort nach der gerade erfolgten Frühjahrsbestellung innerhalb von 15 Minuten drei furchteinflößende Kartuschhülsen beeindruckenden Kalibers gefunden hat (ich schätze Kaliber 10cm, entsprechende Länge!), denen kaum anzusehen war, ob in ihnen noch irgendwelche gefährlichen Reste enthalten waren. Ich habe selber am Wegesrand eine etwas dreckige, im übrigen aber gut erhaltene 7,5-cm-Granate stehen sehen, die ein Bauer offenbar hochgepflügt und dann zur Abholung durch den Kampfmittelräumdienst dort abgestellt hatte. Meine Kinder haben durch intensives Auf-den-Boden-Schauen in 30 Minuten diverse große Splitter einer Handgranate gefunden - und dies Zeugs kann im Zweifelsfall sicherlich immer noch gefährlich sein.

  • Eiserne Regel kann hier nur sein: Es wird überhaupt nichts angefasst!


 




Überall an der Straße stehen grüne Hinweisschilder zu den englischen Soldatenfriedhöfen - wenn man erst einmal das Auge dafür geschärft hat, merkt man, dass sie dicht an dicht liegen.

Zu einigen Friedhöfen ein paar kleine Anmerkungen:
- Essex Farm Cemetery: Nördlich Ypern an der N369, wo sie sich mit der N38 kreuzt. VORSICHT: Viel befahrene Straßen, lebhafter Autoverkehr. Aber: Hier schrieb John MacCrae sein berühmtes "In Flanders Fields" Gedicht - das wird dort von einem englischen Mitglied unserer Gruppe immer vorgetragen.
- Tyne Cot: Ein Muss! Größter englischer Friedhof; das Mahnmal für die Tausenden Vermisster erdrückt geradezu. Zu finden, indem man von Ypern auf der N332 nach Osten fährt (da kommt man unter anderem auch am französischen Friedhof Potijze durch, der rechts direkt an der Straße liegt); in Zonnebeke links abbiegt nach Broodseinde/Passendale.
- Langemark: Auch ein Muss - wegen des Langemark-Mythos einerseits, des winzig erscheinenden Massengrabes andererseits, das man in Beziehung setzen kann zur Zahl der in Einzelgräbern Bestatteten. Zu finden von Ypern aus nach Osten auf die N38/N313 Richtung Poelkapelle, bei "Vancouver Corner" links ab Richtung Langemark, im Ort Langemark ein kleines Sträßchen nach Norden - bald hinter dem Ortsende liegt dann links der Friedhof. VORSICHT: Erneut eine enge Straße, auf der Autofahrer eine recht eigenwillige Vorstellung von angepasster Geschwindigkeit entwickeln.
- Last Post: Zeremonie unter dem Menentor täglich um 20 Uhr. Man muss sich nicht anmelden, sondern als Zuschauer nur pünktlich sein. Man kann aber, wenn man sich rechtzeitig anmeldet, auch aktiv an der Zeremonie teilnehmen - das haben wir inzwischen mehrfach getan. Dazu geht man am besten auf die Homepage der Last Post Association:


Museen
Für das Museum In Flanders Fields in Ypern ( Tel 0032-57-239 220) muss man rechtzeitig buchen - auch hier empfiehlt es sich, mindestens drei Monate im voraus zu buchen, wenn es geht, noch eher. Am besten plant man den Besuch für einen Nachmittag, denn vormittags sind oft belgische Schulklassen im Museum und es ist dann sehr voll. Dies Museum ist aber unverzichtbar. Es arbeitet mit modernsten Mitteln, Vidoeprojektionen, Multimedia, stellt viele interessante Fundstücke aus, nutzt Computer, um detailreiche Kenntnisse zu vermitteln und nimmt Einzelschicksale in den Blick. Ein absolutes - wie man heute neudeutsch so sagt - MUST!
Das Memorial Museum Passchendaele in Zonnebeke (Tel 0032 51 77 04 41) stellt sehr eindrucksvoll die Geschichte der unterirdischen Unterstände dar. Zudem zeigt es einen hervorragenden Überblick über die einzelnen Kriegsabschnitte speziell in der Region Ypern und ist voller modern dargebotener Ausstellungsstücke.
Die kleineren Museen (Hill 62, Hooge Krater) sind unproblematischer. Achtung: Hill 62 ist nur zu erreichen von der Straße N8 aus - ich hab' nach einer kleinen lokalen Karte schon einmal versucht, es aus Süden anzufahren und habe mich dabei derart großartig verfranzt, dass ich fast schon in Frankreich war. Hill 62 halt ein angeblich über die Jahrzehnte erhaltenes Schützengrabensystem, ist aber für mein Gefühl gerade im Vergleich mit den tollen Museen In Flanders Fields und Zonnebeke völlig überteuert
Und VORSICHT: Das Museum Hooge Krater liegt an einer vielbefahrenen Schnellstraße; direkt gegenüber liegt ein großer englischer Soldatenfriedhof, der geradezu zum Besuch einlädt. Das Überqueren der Straße ist gefährlich, Schülerinnen und Schüler sollten nachdrücklich darauf aufmerksam gemacht werden!
Sicherheitshalber hier aber auch Telefonnummern der Museen für den Fall, dass jemand sich vorher wegen der Öffnungszeiten bzw. Eintrittsgelder vergewissern will:
Hill 62: Tel 0032-57-466373
Hooge Crater: Tel 0032-57-468446




Vorbereitende Literatur
Akzeptable Karten, vor allem touristische Informationen zu Gegend und großen Städten HB-Bildatlas Flandern ISBN 3-616-06287-x
Beschreibung der kompletten Westfront mit einer Fülle von Informationen, Bildern, Fakten Rose E. B. Coombs, Before Endeavours Fade ISBN 0-900913-85-1 (Paperback)
Beschreibung der Gegend um Ypern bezogen auf den Ersten Weltkrieg, Fülle von Informationen, Beschreibung möglicher Wanderwege Paul Reed, Walkin The Salient ISBN 0-85052-617-5 (Paperback)
Kurzbeschreibung der Schlachtfelder um Ypern Major & Mrs Holt's Concise Battlefield Guide To The Ypres Salient ISBN 0-9511300-6-4 (Paperback)
Karte zum vorigen Taschenbüchlein, sehr detailreich mit allen Monumenten, Friedhöfen, Wanderwegen - unverzichtbar! Major & Mrs Holt's Battle Map Of  The Ypres Salient ISBN 0-9511300-3-X  (Paperback)
Die englischen Publikationen sind sämtlich im Museum "In Flanders Fields" in Ypern zu erwerben.
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, "Deutsche Kriegsgräber am Rande der Straßen - Frankreich, Belgien, Luxemburg und Niederlande" (leider heute nur in einer neueren Ausgabe mit viel schlechterem Kartenmaterial) erhältlich beim Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Postfach 103840, 34112 Kassel.
Stadtinformationen über Ypern, kostenlos erhältlich bei Toerisme Ieper, Lakenhallen, Grote Markt, B-8900 Ieper. Tel +32-57-228584     Fax    +32-57-228589
Unterkunftsverzeichnis ebenfalls kostenlos bei Stadtinformation Ypern (Toerisme Ieper) zu erhalten.